Das leichteste E-Bike der Welt

6,872 Kilogramm - Zoe im Interview mit Dr. Dennis Freiburg, Operations Manager bei 3M

Ein inspirierendes Treffen mit Dr. Dennis Freiburg, der uns das leichteste E-Bike der Welt im Sportpark Hombruch präsentiert.

Hallo Dennis, stell dich doch bitte kurz vor und gib uns einen Einblick in deinen Fahrradalltag.

Mein Name ist Dennis Freiburg. Ich habe Wirtschaftsingenieurwesen studiert und danach im Fach Maschinenbau an der TU Dortmund promoviert. Während meiner Promotion habe ich, eher aus einem Hobby heraus, dieses federleichte Fahrrad gebaut. Für mich ist das Fahrrad eher ein Sportgerät, so kam es auch, dass ich den Gewichtsrekord mit dem Fahrrad knacken wollte. Privat versuchen meine Frau und ich ebenso, das Rad immer mit einzubeziehen, so gut es eben geht. Mittlerweile stehen auch mehr als vier Fahrräder bei uns Zuhause. 

Was hat dich dazu motiviert, das leichteste Fahrrad der Welt zu bauen?

Ich wollte früher immer mit dem Rad zur Arbeit fahren. Die Strecke betrug 10 Kilometer mit einem steilen Berg am Ende. Gefühlt kam ich immer verschwitzt auf Arbeit an und habe mir Gedanken gemacht, wie ich mein Fahrrad umbauen kann, damit es leichter wird. So entwickelten wir einen leichten Antrieb – dabei verbauten wir den Akku des Elektrofahrrads in einer normalen Trinkflasche. Bei dem Akku handelt es sich um einen 6 Ah-Akku, der für etwa 25 bis 40 Kilometer Unterstützung sorgt – je nach Fahrstil. In der Trinkflasche befindet sich zudem die Steuerelektronik. Der Deckel der Flasche dient übrigens nach dem Umbau als Ein- und Ausschalter des Motors. Der Antrieb des Pedelecs ist eine komplette Eigenentwicklung. Es handelt sich um ein Konzept mit Reibrollenantrieb, der das Hinterrad antreibt. Die Unterstützung erfolgt dann – wie bei E-Bikes üblich – nur beim Treten. Einziger Nachteil: Der Reifenabrieb. Ich dachte mir: Wenn wir jetzt noch ein leichtes Fahrrad dazu hätten, könnten wir auch gleich das leichteste E-Bike der Welt bauen. Ich bin auf die Marke Merida gestoßen, die 100 Stück von einem Serien-Rennrad mit 4,5 Kilogramm gebaut haben. Der Hersteller hat mir dieses Fahrrad dann zur Verfügung gestellt, um den Rekord zu brechen. Einige Teile und Komponenten sind mit dem 3D-Drucker entstanden, wie zum Beispiel die Halterung der Bremsen. Alle Teile wurden allerdings nur für dieses Fahrrad konstruiert. Herausgekommen ist das 6,872 Kilogramm leichte E-Rennrad.

Glückwunsch dazu! Wie empfindest du das Radfahren in Dortmund?

Es gibt viele Strecken, die tatsächlich gut zu fahren sind, bei denen es auch breite Radwege gibt. Aber wenn ich zu meinem jetzigen Arbeitgeber in Kamen fahre, der etwas weiter außerhalb liegt, gibt es praktisch keine Infrastruktur für das Fahrrad. Ich muss entweder auf Teilgebieten neben der U-Bahn herfahren oder auf den Bürgersteig ausweichen. Die meisten Radwege enden im Nichts. An diesen Stellen spüre ich noch deutlich, dass Dortmund eine sehr stark vom Auto geprägte Stadt ist. Die Bewegung für das Fahrrad ist noch sehr klein – viele setzen noch auf das Auto. Glücklicherweise gibt es viele tolle Veranstaltungsformate wie die Critical Mass oder Kidical Mass, die sich für das Fahrradfahren stark machen.

Was ist deine Lieblingsstrecke mit dem Rad?

Wir fahren als Familie tatsächlich gerne zur Bittermark oder den Rheininseln – das ist eine schöne Strecke, die bis Bochum führt.

Was wünschst du dir für das Fahrrad in Dortmund?

Auf jeden Fall einen besseren Ausbau der Radstrecken, sodass es auch attraktiver wird, mit dem Rad zu fahren und man weniger aufs Auto setzt. Ich denke auch, dass die Attraktivität des Rades bei den Dortmunder*innen steigt, wenn die Infrastruktur verbessert wird. Gerade, weil auch die Parkplatzsituation in der Innenstadt sehr angespannt ist. Da bietet das Fahrrad viele Vorteile.

Vielen Dank. 

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