Diamant Fahrradwerke

Diamant zählt zu den ältesten Fahrradhersteller*innen in Deutschland und ist der einzige große Hersteller in Ostdeutschland. Die Produktion in Hartmannsdorf baut 1200 Fahrräder pro Tag und bedient 70 Prozent des europäischen Marktes.

Geschichtsträchtig & zukunftsweisend seit 1885: Alle kennen und lieben die kultige Marke Diamant. Als ältester Hersteller in Deutschland und einzige große Marke aus Ostdeutschland kann das Unternehmen auf fast 140 Jahre Geschichte und deutsche Fahrradkultur zurückblicken. Die Botschaft von Diamant: Bewegt seit 1885. “Bewegung ist für uns der Knackpunkt. Die Zeit bewegt uns, aber wir bewegen auch selbst. Wir bewegen: Wir leiten an. Wir bewegen: Wir verändern. Wir bewegen: Wir tragen. Wir bewegen: Wir begeistern”, so begeistert Diamant bis heute für Fahrräder, die der Langlebigkeit und Qualität von früher in nichts nachstehen, aber dennoch mit der neuesten Technik ausgestattet sind. Schon gewusst? Diamant gehört heute zur TREK-Familie und sitzt mit den Diamant-Werken in Hartmannsdorf bei Chemnitz. Hier werden am Fließband Mountainbikes, E-Bikes, Lifestyle-Bikes und Gravel-Bikes gefertigt. Jeden Tag schreiben die Mitarbeiter*innen Geschichte – und darauf sind sie stolz! Nur ein Drittel der über 750 Mitarbeiter*innen „steht“ überhaupt am Fließband. Denn Diamant bietet genauso gute Arbeitsplätze in der Logistik, im Lager, in der Qualitätssicherung, im Einkauf, in der IT und im Engineering. Wir haben uns den 2023 zertifizierten “Great Place to Work” einmal selbst angesehen und die Werke in Hartmannsdorf besucht. Gemeinsam mit Christin Seifert, Teamleitung Recruiting, und Alexander Kobe, Qualitätsmanagement, erkunden wir einen der ältesten durchgängig produzierenden Betriebe seiner Branche.

Robert im Interview mit Christin Seifert und Alexander Kobe

Liebe Christin und lieber Alexander, beschreibt doch bitte einmal, warum es aus eurer Sicht toll ist, bei Diamant zu arbeiten?

Wir schätzen unser familiäres Arbeitsumfeld. In den vergangenen drei Jahren sind wir relativ schnell gewachsen und haben uns dadurch von einem kleineren zu einem großen Team entwickelt. Dabei hat das Kernteam den Spirit in die große Runde – fast die doppelte Menge an Menschen – getragen und unsere Werte konnten weiter gelebt werden. Das ist nicht selbstverständlich. Dieses Wir-Gefühl prägt uns. Wir sind selbst manchmal darüber erstaunt, wie wir die verschiedensten Nationalitäten, Sprachen und Kulturen unserer Kolleg*innen miteinander vereinen, und sind stolz auf das, was am Ende des Tages versendet wird. Wir leben dieses Produkt auch unheimlich gern. Uns verbindet eine starke Identifikation mit der Marke Diamant.

Was erwartet neue Kolleg*innen bei euch?

An erster Stelle erwartet neue Kolleg*innen ein internationales Umfeld mit über 20 Nationalitäten und vielen daraus resultierenden Eindrücken. Dazu kommt unser Lean Management – sprich, wir haben sehr flache Unternehmensstrukturen. Das bedeutet, dass jede*r einzelne Kolleg*in über seine oder ihre Grenzen hinaus wirken kann. Dadurch werden alle Kolleg*innen Teil des Ganzen. Wer eine gute Idee hat, kann sie jederzeit einbringen und verwirklichen. Ein Mix aus Benefits erwartet neue Kolleg*innen ebenso. Es ist möglich, dass du dir dein Lieblingsfahrrad ausleihen kannst, die Kantine kocht wirklich ausgezeichnet gutes Essen, es gibt jede Menge Gesundheitsvorsorge, eine interne App für News, Urlaubs- und Weihnachtsgeld, Berufsbekleidung, betriebliche Altersvorsorge, Weiterbildungen usw. – und wir sporteln auch gemeinsam. Derzeit sammeln wir zusammen bei einer Benefizaktion über das Joggen und Laufen Punkte, die wir dann an den Lukas Stern e. V. in Form von Spenden überreichen. Es gibt regelmäßig Teamfeste wie auch Sommer- und Weihnachtsfeste. Wir versuchen uns so oft es geht bei den Mitarbeiter*innen zu bedanken, die dafür sorgen, dass wir so gut aufgestellt sind. Unsere Frauenquote im Unternehmen liegt bei 40 Prozent – Tendenz steigend. Gerade beim Azubi-Recruiting versuchen wir dahingehend auch unseren Fokus zu legen. Schließlich ist unsere Arbeit am Band, in der Montage oder auch im Lager gleichermaßen für Frauen wie Männer geeignet. So sieht es übrigens auch in unserer Führungsetage aus. Unsere Arbeitssprachen sind Deutsch und Englisch, denn unsere Belegschaft spricht nur zu 50 Prozent Deutsch als Muttersprache.


Ich konnte eben schon einen ersten Einblick in die Produktion werfen und war erstaunt, denn die Fertigungsstrecke hat mich an die Automobilindustrie erinnert. Wie kann ich mir den Alltag in der Produktion vorstellen?

Aktuell produzieren wir fünf Linien und bauen am Tag 1200 Fahrräder. Der E-Bike-Anteil liegt bei knapp über 60 Prozent. Die Zahl der produzierten Räder am Tag spricht für sich. Wir bedienen von Hartmannsdorf aus 70 Prozent des europäischen Marktes. Wir sprechen mittlerweile auch nicht mehr von einem Familienbetrieb, sondern eher einem familiengeführten Konzern, der weltweit agiert. Wir agieren als Top-5-Fahrradhersteller*innen der Welt! 

Inwieweit seid ihr als Marke in der Region verankert?

Man nimmt uns tatsächlich in der Region auch immer mehr als attraktiven Arbeitgeber wahr. Viele sind aber auch immer noch überrascht, dass es Diamant überhaupt noch gibt. Gerade im Bereich des Sponsorings sind wir in der Region stark vertreten – wir unterstützen zum Beispiel regionale Fahrradevents wie die Straßenschlacht oder das Heavy24-Mountainbike-Rennen. Wir wollen auch unsere Mitarbeiter*innen motivieren, an diesen Events teilzunehmen, und übernehmen für sie zum Beispiel die Startgebühr. Über all diese proaktiven Bemühungen sowie eine neue Homepage, Imagefilme etc. werden wir hoffentlich immer stärker als Arbeitgeber wahrgenommen. Zu den wichtigen Maßnahmen zählt aber auch unser Netz an Händler*innen, die gleichzeitig unsere Markenbotschafter*innen sind. In Ostdeutschland ist Diamant nach wie vor bekannt. Natürlich kommen wir, was unsere Bauteile angeht, nicht an Asien vorbei. Wir arbeiten aber seit der Corona-Pandemie noch stärker an einer europäischen Lieferkette. 

Denkt ihr, dass der Traum von einem komplett in Sachsen gefertigten Fahrrad realisierbar ist?

Es geht in diese Richtung. Leider ist in den vergangenen 20 Jahren viel Know-how abgegeben worden, weil die Branche immer gewinnorientierter gedacht hat. Aber das wird wieder zurückgeholt. Wir erleben es sogar, dass die Automobilist*innen mit einem Seitenblick auf die Fahrradbranche schielen und auf der Suche nach einer Nische als zweites Standbein sind, um ihr eigenes Produktportfolio weiter auszubauen. Wenn wir an diesem Know-how partizipieren können, ist ein sächsisches Fahrrad sicherlich möglich.
Was wünscht ihr euch für die Zukunft?

Letztes Jahr haben wir erstmalig angefangen, zehn Zweiradmechatroniker*innen auszubilden. In den Jahren davor waren es nur vier bis fünf Auszubildende. Diesen Trend wollen wir weiter fortsetzen, denn wir haben hier vor Ort eine tolle Ausbildungs-Area. Noch haben wir freie Stellen für unser Auszubildenden-Programm und wünschen uns viele neue Auszubildende, denen wir dann schlussendlich einen Platz bei uns im Unternehmen anbieten können. Darüber hinaus gibt es aber auch die Möglichkeiten, dich bei uns weiterzubilden oder dich für die Meisterausbildung zu begeistern. Wir ziehen uns sozusagen unser eigenes Personal heran, denn es wird immer schwieriger, Zweiradmechaniker*innen zu finden. Wir wollen wachsen und nehmen unsere Mitarbeiter*innen dabei gern mit!

Vielen Dank für den tollen Einblick!

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